Hallo meine Lieben!
Ich habe heute für euch ein russisch angehauchtes Gericht, welches sich perfekt für die kalte Jahreszeit eignet und sich mit regionalen und saisonalen Zutaten zubereiten lässt. Schon als ich klein war, habe ich gerne diese Kartoffel-Weißkraut-Pfanne gegessen. Und ich gebe offen zu, dass meine Mutter es 1000x besser hinbekommt als ich :D Aber es ist trotzdem lecker! Weil es klassischerweise doch sehr proteinarm ist, habe ich noch Kichererbsen hinzugefügt und das Ganze mit Gewürzen aufgepeppt.
Dazu esse ich gerne Crème Fraîche (in meinem Fall Creme Vega) und Adschika. Dabei handelt es sich um gekochte Würzsauce bzw. Relish, die in jedem russischen Laden gekauft werden kann. Klassischerweise besteht Adschika aus scharfen Peperoni und verschiedenen Kräutern: Schoten werden gerieben, gekocht und mit Öl, Zwiebeln, Knoblauch, Kräutern, Salz und Gewürzen verfeinert. Meine rote Sauce wird von meinem Stiefvater selbst hergestellt aus Tomaten, Rettich, Knoblauch und Paprika (glaube ich) - das Gemüse wird mit einem Fleischwolf zerkleinert und mit Salz abgeschmeckt. Diese abgewandelte Version von Adschika wird nicht gekocht, sondern im Kühlschrank gelagert. Sie ist über mehrere Monate haltbar. Sie ist super scharf, sehr intensiv und verändert ihren Geschmack mit der Zeit, wird sogar etwas milder. Es ist mein Lieblingsessen im Winter - egal ob, wie hier, zu einer Kartoffelpfanne mit Weißkraut und Kichererbsen, Spaghetti oder Brot. Einfach nur auf dem Brot ist Adschika zwar super scharf und ich bereue es immer wieder, aber ich bilde mir ein, dass diese russische rote Sauce meine Immunabwehr stärkt :)
Kommen wir zu meinem Rezept für die Kartoffelpfanne mit Weißkraut und Kichererbsen. Die Zutaten sind selbsterklärend. Ich möchte aber trotzdem noch ein paar Worte, vor allem zu den Kartoffeln, sagen: Zurzeit gibt es eine schwere Absatzkrise auf dem Kartoffelmarkt (okay, eigentlich ist so gut wie jede Branche COVID-19 bedingt getroffen): Die Nachfrage nach Verarbeitungsprodukten der Kartoffel wie zum Beispiel den tiefgekühlten Pommes ist massiv eingebrochen. Der Verband der nordwesteuropäischen Kartoffelanbauer (NEPG) schätzt, dass in der Saison 2019/2020 rund 2 Mio. t Kartoffeln nicht weiter verarbeitet wurden. Zwar konsumierten die Privathaushalte dafür mehr Produkte aus Kartoffeln, aber der Ausfall konnte nicht zu 100 % aufgefangen werden. Auch mit der Verwertung in den Biogasanlagen und als Futtermittel gibt es zum Start in die neue Saison einen erheblichen Überhang von Kartoffeln aus der letzten Saison. Dieses große Angebot führt natürlich zu einem Preisdruck - ich kann aber ehrlich gesagt nicht sagen, ob sich der Preis für den Endverbraucher geändert hat, da ich den Preis vom letzten Jahr nicht im Kopf habe.
An Kartoffeln mag ich es besonders, dass sie wenige Kalorien haben und viele gute Nährstoffe sowie Antioxidantien erhalten. Weißkraut ist ebenfalls dafür bekannt, dass es sehr kalorienarm ist und deshalb sehr gut geeignet zum Abnehmen. Zurzeit hat Weißkraut sogar Saison und kann regional bezogen werden. Außerdem ist es reich an Vitamin C, Vitamin K sowie Ballaststoffen - vor allem im Winter sollte Weißkohl daher nicht auf dem Speiseplan fehlen. Wer zu viel Weißkohl gekauft hat, könnte auch selber sehr einfach Sauerkraut herstellen durch Fermentierung - ich zeige euch demnächst, wie das geht.
Weil Kartoffeln und Weißkohl so gut wie gar keine Proteine enthalten, gebe ich zum Schluss gerne noch Kichererbsen dazu. Aber wenn sie euch nicht schmecken, könnt ihr die Kichererbsen gerne gegen Kidneybohnen oder andere Hülsenfrüchte ersetzen.
Genug geredet, kommen wir zum Rezept. Diese Kartoffelpfanne mit Weißkraut und Kichererbsen ist vegan (somit auch vegetarisch, laktosefrei, milchfrei und eifrei), glutenfrei, nussfrei, sojafrei, lecker, regional, günstig, saisonal und einfach in der Zubereitung. Probiere sie aus! PS: Wenn du dazu Brot esesn willst, probier dieses Rezept für Jogurt-Brot aus!
Rezept für Kartoffelpfanne mit Weißkraut und Kichererbsen
Schwierigkeitsstufe: einfach
Menge: 4 Portionen
Zubereitungsdauer: 15 Minuten
Kochdauer: 40 Minuten
Angaben pro Portion (ohne Crème Fraîche und Adschika):
309 Kalorien
41 g Kohlenhydrate
12 g Fette
8 g Eiweiß
Weitere Küchenutensilien:
Schneidebrett inkl. Messer
Gemüsehobel
Große, tiefe Pfanne
Zutaten:
- 600 g Kartoffeln
- 400 g Weißkraut
- 200 g Kichererbsen
- 100 g Karotten
- 50 g Margarine
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 2 TL Gemüsebrühe-Paste
- Salz und Pfeffer
- Crème Fraîche (optional)
- Adschika (optional)
Zubereitung:
- Kartoffeln schälen und in gleichgroße Stücke schneiden (ca. 1 cm groß).
- Die äußeren Blätter des Weißkohls entfernen und halbieren (die Hälfte sollte ca. 400 g wiegen).
- Die Weißkohlhälfte noch mal halbieren, den Stunk entfernen und die Weißkohlviertel in Streifen schneiden.
- Zwiebel und Knoblauch schälen und kleinschneiden.
- Margarine in der Pfanne zum Schmelzen bringen und Weißkohl bei niedriger Temperatur ca. 15 Minuten braten und ein paar Mal umrühren.
- Dann die Zwiebel, Karotten, Kartoffeln und Gemüsebrühe-Paste hinzufügen, alles gut vermischen und mit geschlossenem Deckel weitere 15 Minuten schmoren lassen.
- Nach den 15 Minuten die Kichererbsen hinzufügen und weitere 10 Minuten schmoren lassen, bis die Kartoffeln zerfallen.
- Die Pfanne mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer mag, schneidet noch etwas Petersilie klein und vermischt das mit der Kartoffelpfanne mit Weißkraut und Kichererbsen - getoppt mit Crème Fraîche und Adschika schmeckt dieses Gericht noch besser!
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